Die nachfolgenden Inhalte stammen aus dem Operationellen Programm für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) des Landes Sachsen-Anhalt 2014-2020 im Ziel „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ (genehmigt am: 19.12.2014).
Kurzbeschreibung
Der CLLD-Ansatz leistet einen wesentlichen Beitrag zum integrierten Einsatz des EFRE auf der lokalen Ebene.
Förderziel
Das Land strebt an, die Maßnahmen zur lokalen Entwicklung, die von der örtlichen Bevölkerung betrieben werden (CLLD), durch einen fondsübergreifenden Ansatz stärker zu verzahnen. Bisher waren die lokalen Entwicklungsstrategien lediglich auf das Entwicklungsprogramm ländlicher Raum (EPLR) ausgerichtet, wodurch fondsbezogene Einschränkungen entstanden. Durch die Einbeziehung des EFRE wird erwartet, dass die Konzepte umfassender und integrierter gestaltet und umgesetzt werden.
Fördergegenstände
Ausstattung, Versorgungsinfrastruktur, Bauliche Maßnahmen, Daten-, Informationsgrundlagen, Demonstrations-, Modell- und Pilotvorhaben, Management, Verwaltung, Monitoring, Evaluierung, Produktentwicklung, Markteinführung, Strategieentwicklung, Konzept-, Teilkonzepterstellung, Umsetzung integrierter, territorialer Ansätze, Wissenstransfer
Zuwendungsempfänger
Begünstigte sind juristische Personen des öffentlichen und privaten Rechts wie bspw. Gemeinden und Gemeindeverbände einschl. Zweckverbände sowie Zusammenschlüsse der lokalen, regionalen Akteure mit eigener Rechtspersönlichkeit.
Förderfähige Gebietskulisse
Die lokale Entwicklungsstrategie muss die folgenden Gebietskriterien erfüllen:
- Das Gebiet muss klar definiert, abgegrenzt und homogen sein und darf sich mit anderen potentiellen CLLD/LEADER-Gebieten nicht überschneiden.
- Das Gebiet sollte aus geologisch/geographischer, wirtschaftlicher und sozialer Sicht eine in sich geschlossene Einheit bilden, wobei der Charakter und die Zielsetzung der Strategie wesentlich in Betracht gezogen werden.
- Als ergänzende Kriterien für die Homogenität des Gebietes sollte ein gemeinsames wirtschaftliches und soziales Interesse erkennbar sein, dass bspw. durch Angaben zur naturräumlichen Gliederung und/oder zu traditionell historisch gewachsene Beziehungen belegt wird.
- Die Größe der Aktionsräume soll 20.000 Einwohner nicht unter- und 130.000 Einwohner nicht überschreiten.
Die Förderung erfolgt landesweit ohne die Gemeindegebiete der Städte Magdeburg und Halle (Saale) sowie den nicht überwiegend ländlich geprägten Ortsteilen der Stadt Dessau-Roßlau. Die Gebietsbeschränkungen, die sich aus den jeweiligen im Operationellen Programm EFRE beschriebenen Maßnahmen und den im Rahmen des öffentlichen Wettbewerbes zugelassenen Lokalen Aktionsgruppen und ihres zugehörigen Zielgebietes ergeben, werden beachtet.
Art der Unterstützung
Nicht rückzahlbare Finanzhilfe.
Beschreibung
Der CLLD-Ansatz leistet einen wesentlichen Beitrag zum integrierten Einsatz des EFRE auf der lokalen Ebene. Die Basis für die geförderten Projekte bilden lokale Entwicklungsstrategien, die sich an den Zielen der Programm- und Landesstrategie orientieren. Dabei verfolgt Sachsen-Anhalt einen Multi-Fonds-Ansatz (EFRE, ESF und ELER). Pro Region wird es demnach eine einheitliche fondsübergreifende lokale Entwicklungsstrategie mit einer einzigen regionalen Struktur geben.
Mit dem CLLD-Ansatz werden sämtliche im OP EFRE definierten thematischen Ziele angesprochen. Die Abstimmung und das Ineinandergreifen zwischen den Zielen werden durch die einheitliche lokale Entwicklungsstrategie sichergestellt. Es ist zu erwarten, dass geeignete Ansatzpunkte der Förderung von CLLD-Vorhaben aus dem EFRE insbesondere bei folgenden im Operationellen Programm bedienten Investitionsprioritäten (IP) zu finden sind (weitere Informationen und Links zum CLLD-Förderansatz finden sie auf dieser Webseite unter LEADER; bitte besprechen Sie Fragen zur Förderfähigkeit mit ihrem zuständigen Ansprechpartner im Förderreferat).
- IP 3d: Die Förderung neuer Unternehmensstrategien, regionaler Wertschöpfungsketten durch Kooperationsprojekte oder von KMU-Neugründungen sind denkbar. Damit können zudem indirekt neue Angebote und Dienstleistungen, die den Bedürfnissen der Bewohner der Region entsprechen, entwickelt werden.
- IP 4e: Die unter breiter Einbindung der relevanten Akteure erstellten lokalen Entwicklungsstrategien sollten geeignet sein, durch integrierte Maßnahmen zur Verbesserung des Klimaschutzes beizutragen. Vorstellbar sind Vorhaben zur Förderung der Energieeffizienz, der Erschließung regenerativer Energiequellen oder zur Unterstützung und Verknüpfung von umweltfreundlichen Verkehrsträgern.
- IP 6e: Sachsen-Anhalts Gemeinden sind durch den demografischen Wandel ebenso geprägt wie durch starke wirtschaftliche Veränderungen. Die Folge sind leerstehende Gebäude und brachliegende Flächen. Dies sind Hindernisse, die die wirtschaftliche und soziale Entwicklung von Gemeinden beeinträchtigen. Lokal entwickelte, ganzheitliche Lösungsansätze und koordinierte Maßnahmen sind nicht nur geeignet, solche Mängel zu beseitigen, sondern auch neue Nutzungsformen für diese Flächen zu finden. Damit kann die wirtschaftliche und soziale Entwicklung von regionalen Zentren, die Knotenpunkte für Wirtschaften und Leben in der Region sind, gestärkt werden.
Zentrale Zuwendungsvoraussetzungen
Die Basis für die geförderten Projekte bilden lokale Entwicklungsstrategien, die sich an den Zielen der Programm- und Landesstrategie orientieren.
Auswahlverfahren
Am 30.06.2014 erfolgte durch die Verwaltungsbehörden EFRE/ESF und ELER gemeinsam der landesweite Aufruf zum Wettbewerb CLLD/LEADER für die EU-Förderperiode 2014-2020. Die Prüfung, Bewertung und Auswahl der eingereichten Regionalen Entwicklungskonzepte erfolgt unter Verantwortung der Verwaltungsbehörden für die EU-Fonds EFRE/ESF und ELER durch ein zeitweiliges Expertengremium (Ausschuss) von Vertretern der Wirtschafts- und Sozialpartner, der kommunalen Spitzenverbände des Landes und anderer Vertreter der Zivilgesellschaft sowie der fachlich betroffenen Ressorts des Landes Sachsen-Anhalt. Der Ausschuss wird unter der Führung der Verwaltungsbehörden arbeiten.
Für die Entscheidungsvorbereitung des Expertengremiums können die Verwaltungsbehörden zur Unterstützung externe Gutachter/Sachverständige zur Bewertung der eingereichten lokalen Entwicklungsstrategien benennen. Nach Ablauf der Einreichungsfrist werden alle rechtzeitig vorgelegten Strategien geprüft. An jeden Einreichenden wird eine Rückmeldung zur Strategie übermittelt. Die Bewerber haben anschließend zeitlich befristet die Möglichkeit ihre Strategien zu überarbeiten bzw. zu präzisieren, bevor diese endgültig vom Ausschuss bewertet werden.
Mit der Anerkennung als CLLD-/LEADER-Region werden jeder Lokalen Aktionsgruppe finanzielle Mitteln aus dem EFRE, ESF und ELER zur Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie zugeteilt.
Projektauswahlkriterien
Die Auswahl erfolgt anhand von Zulässigkeits- und Qualitätskriterien (siehe Anhang, Wettbewerbsaufruf). Es ist vorstellbar, dass einzelne der vorgelegten Strategien zwar die Mindestkriterien erfüllen, aber in der Qualität nicht ausreichend sind.
Laufzeit
- Kulturerbe: 04.07.2017 - 30.06.2021
- STARK III: 17.07.2016 - 31.12.2023